Zu Besuch beim Afrika Museum, Brüssel

Der Kongo ist einst eine Kolonie des belgischen Königs Leopold II gewesen. Er verfügte über alle Reichtümer des Landes. Teile des Kongos schnappten sich auch die Franzosen und Portugiesen.

Eine internationale Ausstellung von 1897 wurde es auf dem Landsitz des Königs in der Nähe von Brüssel errichtet. Der König wollte die Bevölkerung und Investoren für den Kongo begeistern. Das afrikanische Museum in der Nähe von Brüssel ist daraus entstanden und geniesst aufgrund seiner grossen Sammlung und der wissenschaftlichen Arbeit Weltruf. 

Anreise

Nach Tervuren gelangt der Besucher mit der Tramlinie 44, vom U-Bahnhof Montgomery oder mit einem Fahrrad, eine knappe Stunde von der Stadtmitte Brüssels. Unterwegs befindet sich das Trammuseum, eine gute Kombination.

Genauso ist es interessant Brüssel als europäische Hauptstadt oder Schokoladenstadt zu entdecken.

Zum Museum gibt es im Neubau eine separate, wechselnde Kunstausstellung sowie einen reichhaltigen Museumsladen. Dazu einen grossen Picknickraum und das Restaurant Tembo (bistrotempo.be). 

Das Museum gliedert sich in folgende Bereiche

  • Afropea
  • Geschichte
  • Kolonialgeschiche und Unabhängigkeit
  • Krokodilsaal
  • Landschaften und Biodiversität
  • Mineralien
  • Paradox der Reichtümer
  • Rituale und Zeremonien
  • Sprachen und Musik

Ich habe über die gutgemachte Ausstellung gestaunt. Viel ist der Kultur gewidmet und Tiermodelle sind gut in Szene gesetzt. Das Museum kann zurecht zu den besten Museen für Afrika zählen.

Zukunft für Kunstschätze

Es wird darüber diskutiert, die Kunstschätze wieder dem Kongo zurückzugeben. Sie gehören dorthin, das ist richtig. Zwar wurden die meisten Ausstellungsgüter käuflich erworben, doch Eigentum ist vergänglich. Kopien sollten angefertigt werden, um die Ausstellung in Brüssel zu erhalten. Ich will die Gegenstände sehen und hoffe in Kinshasa werden die Originale ausgestellt.

Heute ist die Demokratische Republik Kongo ein Land, welches von Hungersnöten und fehlender Ordnung geplagt wird. Belgier, die aus dem Kongo stammen, meinen die Regierung in Kinshasa kann und will nicht die Wirtschaft aufbauen.

Der Besuch eines afrikanischen Museums ist eine gute Reisevorbereitung, weitere afrikanischen Museen befinden sich noch in den Niederlanden, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein Museum bietet immer einen Blick in die Vergangenheit, das Afrika Museum in Brüssel als Verherrlichung des Kolonialismus zu bewerten, ist meiner Meinung nach falsch.

Königliches Museum
Leuvensesteenweg 13
B-3080 Tervuren

+32 2 769 52 11
info@africamuseum.be
africamuseum.be

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10-17 Uhr
Samstag/Sonntag 10-18 Uhr

Fantasievolle Kostüme aus Abfall

Kris Pannecoucke hat eine fotografische Meisterleistung in Kinshasa vollbracht. Er ist in Kongo aufgewachsen und kennt das Land in all seiner Schönheit. Üerfall liegt “Abfall”, vor allen in den Slums.

So fotografierte er  skurille Kleidung, die kongolesische Künstler entworfen hatten. Durch den Film “System K” ist er auf die Kunstszene aufmerksam. Viele Künstler leben in bitterster Armut. Doch die Künstler haben viel Träume und Leidenschaft. Den Kontakt mit dem Künstler stellte Kris Pannecoucke mit der Kunsthochschule Kinshasa her, der Académie des Beaux-Arts. Sie haben Künstler empfohlen und so ist ein tolles Projekt entstanden. 

Es ist Performance Kunst, Verschmutzung und Gewalt sind immer noch Alltag in Kinshasa. Die Künstler zeigen das mit der sehr auffälligen Kleidung. Am meisten hat Kris Pannecoucke  Shaka bewegt, der Künstler mit den Puppenkostümen. Shaka kommt aus Kisangani, eine Stadt, wo Krieg herrschte. Er hat drei Kostüme entworfen mit grosser Symbolik und dazu hatte er treffende Aussagen

Die Fotos sind sehr eindrucksvoll, ein Link zum vollständigen Artikel in der FAZ. Insgesamt wurden 20 Künstler fotografiert. Jetzt arbeitet Kris Pannecoucke an einem Dokumentarfilm über die Kunstszene im Kongo.

Kris Pannecoucke setzt oekologische und soziale Probleme in Szene